zu Regelspur                                                   Pola Maxi Diesel

Vom roten Brummer zum Rangierdiesel

Angeregt durch einen Baubericht von H.-P. Weigel in der "Spur-0-Lokomotive" 4/2009 kramte ich eben diesen Veteranen aus der Schublade. Es war mein allererster Spur-0 Kauf 1987 für 20 DM. Leider war das Dach angeknabbert und das Fahrwerk verschnippelt. Auf der JHV der ARGE-Spur-0 in Augsburg wurde ich fündig: ich erstand günstig gleich zwei Exemplare in gutem Zustand.


                                                       
Foto: H.-P. Weigel
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Das Fahrwerk:
Zunächst fräste ich im Umfeld des Zahnrades der Antriebsachse allen Kunststoff ab, der einen freien Lauf desselben behinderte (auch an der unteren Abdeckplatte). Nach Säuberung der Radlaufflächen lief es recht ordentlich, auch ohne die von Weigel eingebaute "Wippenlagerung" der Vorderachse. Aber der sehr raue Motor gefiel mir nicht. In oben erwähnter Schublade fand ich noch einen alten Faulhabermotor 20/20 mit 2mm-Achse.  Dessen Ritzel zog ich ab und presste das Ritzel des Pola-Motors auf. Mit einem Motorgehäuse von Schnellenkamp verschraubte ich ihn nun so auf dem Fahrwerk, dass Ritzel und Zahnrad mit etwas Spiel einen sauberen Lauf ergaben. Die Vertiefung der alten Motoraufnahme füllte ich mit einem Polystyrolplättchen.
Ich entschied mich für den Antrieb der vorderen Achse, denn so erhielt ich ein freies Führerhaus. In die Aussparung des Gewichts passte ein kleiner Tams-Decoder, den ich über ein Platinenstückchen mit einer Steckverbindung mit den Anschlüssen verband.
Da ich eine Original Schraubenkupplung einbauen wollte, fräste ich noch passende Aussparungen in die Fahrwerksplatte.

Pufferplatten:
Zur Aufnahme von Puffern, Kupplung, Rangiergriffen und Bremsschlauch sägte ich mir eine Messingplatte aus, die ich mit einer Schablone schwarz/gelb lackierte und mit 2-Komponentenkleber auf die Pufferplatte des Fahrwerks aufklebte.

Alle Griffstangen sowie die 3. Lampe hinten schliff ich weg und fertigte alle Griffstangen aus 0,5 bzw. 0,8 mm Messingdraht neu an. 

Lackierung: (mit air-brush, Farben von Oesling)
Fahrwerk und Dach eisengrau   RAL 7011
Rahmen                  schwarz     RAL 9005 
Gehäuse                 himmelblau RAL 5015 
Griffstangen           gelb            RAL 1023 
Gealtert habe ich mit schwarz und versch. Brauntönen (Rost).
Der Fenstereinsatz (ein Teil) lässt sich leicht herausnehmen und als ganzes wieder einsetzen. 

Beschriftung:
Aus Resten zusammengesetzt, soll eine Industriebahn darstellen.
Ein Männlein passt genau zwischen Gewicht und Seitenwand und schaut geschäftig aus dem Fenster heraus.



Eine Beleuchtung mit 3mm-LEDs und Anschluss an den Decoder steht noch an.

 

Links die beschädigte Lok, sie wird kaputt und verrostet auf einem Spielplatz enden. In der Mitte die beschriebene. Rechts die dritte in anderer Lackierung und mit anderer Griffstangenanordnung, noch ohne Antrieb.

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Ein neuer Antrieb

Für die gelbe Lok habe ich mir den neu entwickelten Antrieb von SB angeschafft (150 €). Da dieser für die Raimo E69 berechnet ist, musste ich die Enden etwas kürzen. Der Radstand ist mit minimaler Differenz noch akzeptabel, die hintere Achslagerblende wird zudem durch die Aufstiegsleiter optisch verdeckt.


Der Einbau erfordert recht drastische Eingriffe in das Pola-Fahrwerk: Fast alle Innereien müssen weggefräst und in die Grundplatte muss eine Aussparung gesägt werden.


Für die passende Höhenlage der Achsen habe ich an den beiden Enden insgesamt 8 mm starke Polystyrolplatten geklebt. Der Motor ragt nur etwa 1mm über die Grundplatte heraus.


Durch 2 Bohrungen in die Messingplatte kann das Fahrwerk mit den im Gehäuse der Lok vorhandenen Aufnahmen verschraubt werden. Durch eine 2mm Polystyrolplatte mit Aussparung für den Motor und eine darüberliegende durchgehend 1 mm Platte wird der Antrieb abgedeckt und eine ebene Bodenplatte geschaffen. Darauf habe ich im Bereich des Motorvorbaus einen Decoder und Energiespeicher montiert. Für die Anschlüsse dient ein Stück Lochplatine.

Nach der Digitalisierung (Gold+ und Power 1 von Lenz) läuft der Antrieb excellent. Aber auch analog sind die Laufeigenschaften bereits prima. Über Zugkraft kann ich nichts sagen, da die Lok bei mir nur mit 3 bis 4 Güterwagen läuft.

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